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mehr über den Hauptgottesdienst

Foto: Gottesdienst in der Simon-Petrus-Kirche

Der klassische Gottesdienst am Sonntagvormittag orientiert sich in allen drei Kirchen unserer Gemeinde an dem Rhythmus, der über die christliche Gottesdienstgeschichte von Anfang an bis heute gewachsen ist. Seine wichtigsten Abschnitte – Eröffnung und Anrufung, Verkündigung und Bekenntnis, Sendung und Segen – sind in nahezu allen Kirchen der Welt ähnlich wiederzufinden. Das Gleiche gilt für seine Themenabfolge über das Kirchenjahr von Advent, Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Erntedank bis Ewigkeitssonntag. Ablauf und Kirchenjahr sind wichtige Bestandteile globaler christlicher Geschwisterschaft über alle Konfessions- und Landesgrenzen hinweg.

Dieser Gottesdienst richtet sich an Menschen, die in einer meditativen, von Gesang, Gebet und Bibelauslegung geprägten Gottesdienstordnung (Liturgie) für sich Tiefe suchen. Sie können Geheimnissen der Bibel auf die Spur kommen, in Gemeinschaft singen oder sich einfach im rituellen Miteinander tragen lassen. Dies ist ebenso möglich wie die kritische Wahrnehmung der wichtigsten Gedanken unseres Glaubens und Lebens. Viele finden hier ein echtes Stück Heimat, die in dieser unsteten Zeit oft vermisst wird. Denn hier ist Bleibendes zu finden, das durch Seelen vieler Generationen hindurch gewachsen ist.

Dieser Gottesdienst ist darum mehr als der momentane Einfall eines geistlich bewegten Pastors oder einer Gottesdienstvorbereitungsgruppe: Es schwingt die vertiefte Erfahrung vieler Jahrhunderte mit. Kaum eine Bewegung der Teilhabenden, kaum ein Wort oder eine Geste ist ohne tiefer gehende Bedeutung, die vielleicht den wenigsten bewusst, aber in ihrer Ausstrahlung von den meisten gespürt wird. Das gilt vor allem auch für heilige Handlungen (Sakramente), wie Taufe und Abendmahl, die sinnlich die Gegenwart Christi vermitteln.

Das bedeutet nicht, dass hier nicht zeitgemäß gesprochen oder auch modern gesungen wird. Die Menschen stehen in einem Strom der eigenen Geschichte, die nicht erst mit ihnen beginnt und auch nicht mit ihnen steht oder fällt. Das ist nicht nur wahr, es kann vor allem als entlastend empfunden werden. In den „Hauptgottesdienst“ kann jeder gehen, kann anonym bleiben oder sich aktiv einbringen, zum Beispiel als Kollektensammler, Lektor oder Küster.

Pastor Stephan Uter